Das Verwaltungsgebäude der Europäischen Schule beherbergt im Erdgeschoss die Aula als großzügigen, zentralen Versammlungsort. Das fast schwebenden Volumen des Obergeschosses trägt die Verwaltung als Kopf der Gesamtanlage und besitzt eine schützenswert hohe architektonische Qualität. Das Gebäude ist Teil des anlässlich des Instituts für Transurane in den 60er-Jahren errichteten Gebäudeensembles, das als Campus in der Waldstadt gelegen, ein Angebot für Kinder von EU-Angestellten vom Kindergarten bis zur Hochschulreife umfasst.

Die Gebäudehülle wird neben der Ertüchtigung als neue Holzfassade vor der bestehenden Stahlbeton-Konstruktion mit Fenstern und Außentüren aus Aluminium nach Passivhausstandard erneuert. Energetisch wird mit dem Einbau von dezentralen Lüftungsgeräten mit WRG und Nachtlüftungsklappen der sommerliche Wärmeschutz und die Behaglichkeit zusätzlich optimiert.

Die hinterlüftete Holzfassade aus vorvergrauter Lärchenschalung ermöglicht gestalterisch ein homogenes Erscheinungsbild zu den verbleibenden Bestandsfassaden der benachbarten Bauten aus den 1960er-Jahren. Der Charakter der Bestandsfassade mit ihren tektonischen Motiven in der neuen Hülle nachgezeichnet. Stützen, Balken und Rasterfeld prägen weiterhin die Wahrnehmung durch die vom Wechsel der Schalungsstruktur differenzierte Belegung dieser Teilflächen.

Die großen, geschlossenen Teile der Außenwand des Verwaltungsgeschosses mit vertikaler Glattkantschalung werden von den horizontalen Bänderungen der Über- und Unterzüge des schwebenden Bestandsbaukörpers gesäumt. Die Flächen der Brüstungsfeldern aus horizontalen 45° Romben verbergen zugleich die Außen- und Fortluftdurchführungen der dezentralen Lüftungen.

Die prägenden Arkaden der Aula als Versammlungsstätte bilden den Auftakt des gesamten Schulcampus und werden in der Untersicht der brandschutzbedingten Metalllkasetten-Decken hölzern gerahmt. Die Körperhaftigkeit des Bestandes findet damit auch einen entsprechenden Ausdruck im neuen Kleid.